Kommunikation & Information

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In wenigen Jahren haben sich PCs, Laptops, Handys und weitere Informations- und Kommunikationsgeräte unentbehrlich gemacht. Für viele ist das Leben und die Arbeit ohne diese fleißigen Helfer kaum noch denkbar. Dies zeigt auch die wachsende Anzahl der Geräte. Zurzeit existieren weltweit mehr als eine Milliarde Computer. Mit unserer Entlastung geht jedoch eine stärkere Belastung des Klimas Hand in Hand.
In Deutschland liegt der auf die IT- und Unterhaltungselektronik zurückfallende Strombedarf derzeit bei zirka acht Prozent des gesamten Stromverbrauchs (Stand 2008). Weltweit ist der Bereich Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) mittlerweile für rund 2 Prozent der globalen CO2-Emissionen verantwortlich und zieht damit mit der Luftfahrtindustrie gleich. Durch den Trend, immer „online“ zu sein sowie durch die wachsende Anzahl an Geräten und den Ausbau der Anwendungen wird die IKT-Branche die Fliegerei in kurzer Zeit in ihrer CO2-Bilanz überflügeln.
Hinzu kommt, dass viele IKT-Geräte wahrscheinlich mehr von der Welt gesehen haben als der Käufer selbst, denn die Herstellung technischer Produkte ist heute ein weltweiter Prozess. Computer beispielsweise werden aus bis zu 2.000 Teilen zusammengebaut, die an zahlreichen Orten verarbeitet werden. Und auch die fachgerechte Entsorgung der Geräte kostet Energie.
Green IT?
Die Anzahl der installierten Server und Geräte wird zwischen 2001 und 2010 voraussichtlich um 50 Prozent anwachsen. Ohne zusätzliche Effizienzanstrengungen würden damit auch der Stromverbrauch und die CO2-Emissionen um 50 Prozent ansteigen. Doch gerade in der Informations- und Kommunikationstechnologie liegt ein großes Energieeffizienzpotenzial. Würden verfügbare energieeffiziente Technologien auf breiter Front angewendet, könnten im Zeitraum von 2007 bis 2010 insgesamt zirka 20 Terawattstunden Strom bzw. 13,5 Millionen Tonnen CO2 eingespart werden.
Gleichzeitig führt die Nutzung von IK-Technologien zu einer Änderung unseres Lebensstils, die wir für einen langfristig wirksamen Umwelt- und Klimaschutz dringend brauchen. So werden beispielsweise Langstreckenflüge durch die Nutzung von Videokonferenzen eingespart.
„Green IT“ ist deshalb in aller Munde und auch im privaten Haushalt kann hier einiges für den Klimaschutz getan werden, sowohl beim Kauf von IK-Geräten als auch bei deren Nutzung. So beträgt der jährliche Energie-Bedarf eines PCs bei durchschnittlich 4 Stunden Betriebszeit, je nach Ausstattung, zwischen 88 und 787 Kilowattstunden. Die Verwendung eines effizienten Geräts kann da bis zu 140 Euro im Jahr sparen. Für Verbraucher lohnt es also, neben dem aktuellen Kaufpreis auch die anfallenden Betriebskosten mitzukalkulieren.
Tipps für Ihre klimafreundlichen IuK-Geräte
- Überlegen Sie, wofür Sie den Computer einsetzen wollen. Nicht immer ist die leistungsstärkste Ausstattung für jeden das Richtige. Prozessor, Grafikkarte und Mainboard machen rund 75 Prozent des Stromverbrauchs eines Computers aus.
- Nutzen Sie ein Notebook: Diese sind so konstruiert, dass sie so wenig Energie wie möglich verbrauchen, damit sie möglichst lange mit dem Akku betrieben werden können. Daher sind Notebooks erheblich energiesparender als PCs mit vergleichbarer Leistung. Der Nachteil ist, dass sie nicht so gut aufgerüstet werden können wie PCs.
- Legen Sie sich statt eines Röhrenmonitors besser einen Flachbildschirm zu. Diese brauchen nicht nur weniger Platz, sondern auch weniger Energie.
- Schließen Sie Computer, Drucker, Scanner & Co. an eine ausschaltbare Steckerleiste an, wo sie ohne großen Aufwand wirklich ausgeschaltet werden können, denn der größte Energieverlust entsteht durch die Bereitschaftshaltung (Stand by). Das Ausschalten des Bildschirmschoners spart ebenfalls viel Energie.
- Arbeiten Sie mit Multifunktionsgeräten: Ob im Büro oder zu Hause, Multifunktionsgeräte mit Druck-, Fax-, Scan- und Kopierfunktion dienen dem Klimaschutz. Ein Multifunktionsgerät kombiniert mehrere Geräte und macht die Herstellung und den Transport mehrerer Einzelgeräte überflüssig. Das spart wertvolle Ressourcen und vermeidet CO2-Emissionen.
- Aktivieren Sie das Power Management Ihres Rechners. Alle modernen Rechner verfügen über eine solche Stromsparfunktion, die die Systemkomponenten energieeffizient steuert, nicht benötigte Komponenten abschaltet oder in einen Betriebsmodus mit verringertem Energieverbrauch versetzt.
- Überlegen Sie sich beim Kauf Ihres neuen Fernsehers, ob es nicht auch ein kleinerer Bildschirm tut, denn der spart im Vergleich zu einem größeren Modell Strom.
- Verzichten Sie auf den Einsatz von Akkus, wenn ein Gerät auch über die Steckdose betrieben werden kann. Denn durch die Selbstentladung der Akkus sowie durch unvollständige Entladung und Ladung können im schlechtesten Fall Energieverluste von bis zu 95 Prozent der eingesetzten Energie auftreten.
- Orientieren Sie sich an den Labeln Energy Star, Blauer Engel, TCO-Label sowie am Europäischen Umweltzeichen. Diese kennzeichnen energieeffiziente und klimaschonende Informations- und Kommunikationsgeräte.
- Informieren Sie sich auf der Seite www.ecotopten.de des Öko-Instituts e. V. nach ökologischen Spitzenprodukten, die sich durch eine hohe Qualität und ein gutes Preis-Leistungsverhältnis auszeichnen. Zudem werden die jährlichen Gesamtkosten von Produkten berechnet.