Büro & Schreibwaren

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Durch Abholzung, Brandrodung etc. verringert sich derzeit die weltweite Waldfläche um jährlich rund 16 Millionen Hektar, also 160.000 Quadratkilometer. Schätzungsweise 47 Prozent des weltweit geernteten Holzes gehen als Holz- oder Zellstoff in die Produktion von Papier, Pappe und ähnlichen Produkten. Allein für die deutschen Papier- und Zellstoffimporte wird weltweit jährlich eine Fläche von zirka 590.000 Hektar Wald – doppelt so groß wie das Saarland – gerodet.
Nicht nur unter dem Gesichtspunkt der Biodiversität ist der Verlust großer Waldflächen katastrophal, denn durch den massiven Einschlag der Wälder wird immer weniger Kohlenstoff gespeichert und Millionen Tonnen Kohlendioxid freigesetzt. Zudem können intakte Urwälder weitaus mehr Kohlenstoff speichern als geschädigte Wälder. Die Urwälder sind aufgrund ihrer Größe und Diversität außerdem besser in der Lage, sich den kommenden Klimaveränderungen zu stellen als künstliche Forste. Der Weltklimarat (Intergovernmental Panel on Climate Change - IPCC) geht davon aus, dass bis zu 25 Prozent der Treibhausgas-Emissionen aus der Zerstörung von Urwäldern stammen.
Zudem ist die Herstellung von Papier mit einem hohen Wasser- und Energieeinsatz verbunden. Die deutsche Zellstoff- und Papierindustrie ist der fünftgrößte industrielle Energieverbraucher. Bei der Verarbeitung von einer Tonne frischen Zellstoffs werden 115 Kubikmeter Wasser und 3.300 Kilowattstunden Strom verbraucht. Für die Verarbeitung von einer Tonne Altpapierrohstoff werden hingegen nur 16 Kubikmeter Wasser und 1.300 Kilowattstunden Strom benötigt. Die Nutzung von Recyclingpapier ist also für die Umwelt deutlich besser.
Tipps für die klimafreundliche Nutzung von Papierwaren:
- Entsorgen Sie das Altpapier entweder in der Altpapiertonne oder informieren Sie sich auf der Seite http://www.papierbank.de/ über Klein- und Großsammelstellen, die in Ihrer Nähe – ggf. gegen ein kleines Entgelt – das Altpapier entgegen nehmen. So wird das Niveau des Altpapierrecyclings gehalten oder sogar verbessert.
- Benutzen Sie Recyclingpapier: Es ist aus Umweltschutzsicht die erste Wahl. Das gilt nicht nur für die graphischen Papiere. Auch viele andere Papierprodukte, wie Taschentücher, Kartons und Toilettenpapier gibt es mittlerweile aus Recyclingpapier. Bei der Wahl des richtigen Papiers ist das Umweltzeichen „Blauer Engel“ ein verlässlicher Wegweiser.
Im Büro:
- Drucken Sie nicht alles aus dem Internet sofort aus, sondern speichern Sie die Texte und Daten erst einmal auf dem PC und versuchen Sie, so viel wie möglich am Bildschirm zu lesen.
- Kopieren Sie, so oft es geht, doppelseitig oder nutzen Sie einseitig beschriebenes oder bedrucktes Papier als Skizzen- oder Schmierpapier.
- Verkleinern Sie Vorlagen und bringen Sie so ein Mehrfaches an Text auf der gleichen Papiermenge unter.
- Schreiben Sie Blöcke und Hefte möglichst voll und werfen Sie diese nicht vorher weg.
- Verschicken Sie Ihre Post, wenn möglich, per E-Mail.
- Leihen Sie Bücher nach Möglichkeit aus und/oder kaufen und verkaufen Sie diese im Antiquariat oder auf dem Flohmarkt.
- Wählen Sie beim Drucken dünneres Papier, z.B. statt 80 g/m² nur 65 g/m².
Im Haushalt:
- Ersetzen Sie, wo es geht, Papier durch langlebige Produkte, z.B. Servietten, Taschentücher, Tischdecken, Stoffwindeln, Kaffee- bzw. Teedauerfilter, Pergamentpapier durch Brotdosen und Einkaufstüten durch Einkaufsbeutel.
- Vermeiden Sie Getränkekartons, die immerhin zum größten Teil aus Papier bestehen. Zudem sind diese als Verbundmaterial nur schwer zu recyceln. Kaufen Sie lieber Mehrwegflaschen oder benutzen Sie einen Soda-Sprudler.
- Verpacken Sie Ihre Geschenke lieber in Zeitungspapier als in bunt bedrucktem Geschenkpapier, das danach meist sowieso im Abfall landet.
- Bringen Sie an Ihren Briefkasten „Keine-Werbung-Aufkleber“ an oder tragen Sie sich in sogenannte „Robinson-Listen“ ein, die dafür sorgen, dass Sie gar nicht erst mit Werbung beschickt werden.
- Teilen Sie sich mit ihren Nachbarn, Freunden etc. das Abonnement einer Zeitung oder Zeitschrift. Von den meisten Zeitungen gibt es mittlerweile auch eine Online-Version.