Wohnen & Haushalt

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Nicht nur in unseren vier Wänden wollen wir ein gutes Klima haben – auch davor. Mit dem Einkauf klimafreundlicher und energiesparender Produkte und ihrer umweltschonenden Nutzung kann jeder zum Klimaschützer werden.
Um unseren Alltag möglichst zeit- und kräftesparend zu gestalten, nutzen wir mittlerweile zahlreiche elektrische Geräte – angefangen bei Kühlschrank, Herd und Geschirrspülmaschine bis zu „neueren“ Produkten wie der Joghurtmaschine, dem Eierkocher und dem Brotbackautomaten. Die Anzahl von Haushaltsgeräten steigt außerdem durch die wachsende Anzahl von Singles, die Waschmaschinen & Co. alleine nutzen.
Um den Stromverbrauch zu reduzieren, sollte man anfänglich überlegen, ob das jeweilige Gerät wirklich gebraucht wird oder ob es nicht auch mit dem mechanischen Dosenöffner oder der Zahnbürste ohne Batteriebetrieb getan ist. Doch auch elektrische Geräte weisen große Unterschiede in ihrem Energieverbrauch auf. Es lohnt, diesen beim Kauf eines Gerätes mit einzubeziehen. Über die Lebensdauer eines Gerätes kann so viel Energie und Geld gespart werden.
Ein energieeffizienter Kühlschrank beispielsweise spart im Vergleich zu einem konventionellen Gerät beinah 500 Euro Energiekosten im Laufe seines Lebens ein. Bei der Auswahl energieeffizienter Haushaltsgeräte hilft das EU-Energieetikett weiter. Es enthält Informationen über verschiedene energie- und umweltrelevante Daten sowie Angaben zur Gebrauchstauglichkeit der Geräte. Das Etikett teilt die Geräte in sieben Verbrauchsklassen von A (sparsam) bis G (verschwenderisch) ein. Die Farbe grün steht für geringen Energieverbrauch, rot signalisiert, dass es sich um Energiefresser handelt.
Bei Kühl- und Gefriergeräten gibt es zusätzlich die besonders sparsamen A+ und A++-Geräte. Ab 2010 entfällt jedoch die Angabe A+ und A++ für Kühl- und Gefriergeräte. Stattdessen werden Geräte mit der Energieeffizienzklasse A zusätzlich als A-20 % (bzw. A-40 %, A-60 % oder A-80 %) ausgezeichnet. Die Prozentwerte geben an, wie viel weniger Strom diese Geräte im Vergleich zur Klasse A verbrauchen. Auf der Seite www.ecotopten.de bietet das Öko-Institut e.V. außerdem Informationen zu besonders sparsamen Elektro- und Haushaltsgeräten an.
Für den Energieverbrauch ist auch die Nutzung von Geräten, Heizung und Warmwasser entscheidend. Allein durch ein energiebewusstes Nutzerverhalten lassen sich 5 bis 15 Prozent Energie im Haushalt einsparen. Dazu zählt das Ausschalten des Stand by-Schalters ebenso wie das Herunterdrehen der Heizung beim Lüften. Da rund 80 Prozent der im Haushalt verbrauchten Energie zum Heizen benötigt wird, kann hier besonders viel gespart werden.
Tipps für Ihren klimafreundlichen Haushalt
Heizen
- Drehen Sie die Heizung in Räumen herunter, die Sie selten nutzen: Jedes Grad Raumtemperatur weniger spart etwa 6 Prozent Energie. Bei Abwesenheit bis zu zwei Tagen genügen 15 Grad, bei längerer Abwesenheit 12 Grad. Nachts können Sie die Raumtemperatur um 5 Grad senken. Nicht alle Räume müssen gleich warm sein. Da Sie sich länger in Wohn- und Arbeitsräumen aufhalten, sollten diese etwas wärmer sein, während Schlafräume dagegen kühler sein können.
- Heizen Sie das Geld nicht zum gekippten Fenster hinaus. Lüften Sie besser mehrmals täglich maximal zehn Minuten gründlich und schließen die Fenster dann wieder (Stoßlüftung). Auch das nächtliche Schließen von Rollläden, Fensterläden und Vorhängen spart Energie.
- Isolieren Sie Wärmebrücken: Hauswände sind in den Heizkörpernischen besonders dünn. Diese können Sie nachträglich - z. B. mit Aluminium-Dämmfolie – abdichten.
- Lassen Sie Ihre Heizungsanlage regelmäßige überprüfen. Damit gewährleisten Sie einen effektiven und wirtschaftlichen Betrieb und sparen Energie.
- Verstellen Sie die Heizkörper nicht mit Einrichtungsgegenständen oder Vorhängen. Das verhindert die Wärmeabgabe und führt zu erhöhten Verlusten über die Fenster.
Beleuchtung
- Ersetzen Sie Ihre alten Glühlampen durch energieeffiziente Energiesparlampen. Mit einem Bruchteil des Stroms erzeugen sie die gleiche Helligkeit wie Glühlampen; die Helligkeit einer 11 Watt Energiesparlampe entspricht in etwa der einer 60 Watt Glühlampe.
- Vergleichen Sie nicht nur den Kaufpreis, sondern auch die Lebensdauer der Lampen. Während Glühlampen meist nach 1.000 Betriebsstunden den Geist aufgeben, leuchten Energiesparlampen 6.000 bis 15.000 Stunden. Gewöhnliche Halogenlampen sind im Vergleich zu anderen Lampen nicht Energie sparend. Nur mit besonders effizienten Halogenlampen – den so genannten IRC- oder ES-Lampen – können Sie bis zu 30 Prozent Energie einsparen.
- Nutzen Sie für Leuchten, die häufig an- und ausgeschaltet werden, Energiesparlampen mit hoher Schaltfestigkeit. Eine Vorheizfunktion schützt diese vor dem Durchbrennen.
- Schalten Sie Licht nur bei Bedarf an. Nutzen Sie Bewegungsmelder, Zeitschaltuhren und Dämmerungsschalter.
Waschen
- Nutzen Sie die Programmfunktion „1/2“, wenn Sie Ihre Wasch- und Geschirrspülmaschine nicht voll beladen. Diese reduziert den Energie- und Wasserverbrauch bei halber Beladung.
- Trocknen Sie Ihre Wäsche lieber auf einem Wäscheständer, denn die Nutzung eines Wäschetrockners verbraucht viel Energie.
Kühlen
- Tauen Sie Ihren Kühlschrank regelmäßig ab, denn die Eisschicht erhöht den Stromverbrauch.
- Achten Sie darauf, wo Sie Ihre Kühlgeräte hinstellen. Herd, Heizung und Sonnenplätze sollten tabu sein. Pro Grad niedrigerer Raumtemperatur sparen Sie zirka 3 Prozent Strom bei Gefriergeräten und 6 Prozent bei Kühlgeräten. Zudem sollten die Lüftungsschlitze frei bleiben und von Zeit zu Zeit die Lüftungsgitter entstaubt werden.
- Überlegen Sie, ob Sie Ihr altes Kühlgerät wirklich noch als Zweitgerät verwenden müssen. Daraus wird oft ein teurer Spaß, denn manche Geräte verbrauchen drei Mal so viel Strom wie ein modernes.
- Achten Sie beim Kauf Ihres neuen Kühlschranks auf die richtige Größe, damit Sie durch ein überdimensioniertes Gerät nicht unnötig Energie verbrauchen. Als Richtwert gilt: zirka 50 Liter pro Person.
- Kaufen Sie lieber Kühlschränke mit Tiefkühlfächern mit zwei Sternen als mit dreien, denn diese haben im Durchschnitt einen niedrigeren Stromverbrauch.
- Halten Sie Ihre Wohnung im Sommer mit kleinen Tricks kühl und verzichten Sie damit auf stromfressende Raumklimageräte bzw. setzen Sie diese sparsamer ein. So heizt sich die Wohnung weniger stark auf, wenn Sie die Fensterläden oder außen liegende Jalousien tagsüber geschlossen halten. Nutzen Sie außerdem die kühlere Nachtluft zum Vorkühlen Ihrer Wohnung, bevor Sie das Klimagerät einsetzen.
Kochen
- Nutzen Sie für das Aufwärmen kleiner Speisemengen eine Mikrowelle. Dies ist in diesem Fall die energieeffizienteste Methode. Um Wasser zu erhitzen, nutzen Sie lieber den elektrischen Wasserkocher als den Herd.
- Kochen Sie mit einem Schnellkochtopf! Die Anschaffung eines Schnellkochtopfs lohnt sich, denn er spart neben Energie (zirka 30 Prozent) auch Zeit (zirka 50 Prozent). Sein Einsatz lohnt sich besonders bei Lebensmitteln, die beim Garen in einem herkömmlichen Topf 20 Minuten oder länger benötigen.
- Nutzen Sie statt eines Elektroherdes mit Automatikplatten lieber einen energiesparenden Herd mit Glaskeramik (Cerankochfelder). Induktionsplatten haben den geringsten Strombedarf, benötigen allerdings spezielles Kochgeschirr. Gasherde verbrauchen noch weniger Energie als Elektroherde. Für energiebewusstes Kochen ist der Einsatz von Gaskochstellen und einem elektrischen Backofen am besten.
Spülen
- Schalten Sie Geräte lieber per Hand an als programmierbare Zeitvorwahlen zu nutzen. Damit vermeiden Sie lange Stand by-Phasen und damit einen hohen Stromverbrauch.
- Waschen Sie Ihr Geschirr besser in der Geschirrspülmaschine als per Hand. Gegenüber dem Geschirrspülen per Hand spart eine Geschirrspülmaschine nicht nur Wasser, sondern auch Strom. Moderne, effiziente Geräte benötigen in ihren Energiesparprogrammen nur noch rund 1,05 kWh Strom und 13 Liter Wasser pro Spülvorgang.